Wenn Sie Wiesbaden kulturell kennenlernen wollen, finden Sie hier natürlich ganz viel Geschichte, Schauspiel aber auch einiges an Museen! Ja, fast jeder Stadtteil hat sein eigenes Heimatmuseum, das die Gelegenheit bietet, mehr über die Geschichte des jeweiligen Ortes zu erfahren! Ebenfalls hat die Stadt Wiesbaden der bildenden Kunst wichtige Impulse gegeben. Im Jahr 1962 fand hier das erste Fluxus-Happening statt, das als Initialzündung für die Erneuerung der Kunst in den 1960er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gilt.
Museum Wiesbaden
Die Stadt Wiesbaden hat der bildenden Kunst wichtige Impulse gegeben. Im Jahr 1962 fand hier das erste Fluxus-Happening statt, das als Initialzündung für die Erneuerung der Kunst in den 1960er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gilt.
Das Museum Wiesbaden, das Landesmuseum für Kunst und Natur in der hessischen Landeshauptstadt, beherbergt eine vielfältige Sammlung von Exponaten, die von der Prähistorie bis zur Gegenwart reichen. Diese Sammlung umfasst Werke aus verschiedenen Epochen wie der Alten Meister, der Klassischen Moderne sowie der Kunst der Moderne und Gegenwart. Darüber hinaus beherbergt das Museum auch Naturhistorische Sammlungen, die einen faszinierenden Einblick in die Natur bieten. Das dreiflügelige Museumsgebäude wurde von dem Architekten Theodor Fischer zwischen 1912 und 1920 errichtet. Nach einer umfangreichen Renovierung präsentiert das Museum seit Mai 2013 seine Sammlungen auf einer Ausstellungsfläche von 7.000 Quadratmetern. Der Rundgang verbindet auf stilgemäße Weise die Betrachtung von Kunst und Natur.
Jeden ersten Samstag im Monat bietet das Museum Wiesbaden freien Eintritt für alle an. Monatlich gibt es spannende Sonderausstellungen und viele verschiedenen Workshops, Führungen und Vorträge! Wenn man auf die Seite des Museum Wiesbaden geht, wird man garantiert fündig!
Sam das Stadtmuseum am Markt
Kommen Sie einfach mal zur Ruhe im Marktkeller, im Herzen von Wiesbaden, wo das sam seine Heimat hat. Von der Eiszeit bis zur Gegenwart präsentiert das sam auf einer Ausstellungsfläche von 1300qm die Geschichte der Stadt Wiesbaden mit Exponaten aus der Umgebung. Die Schatzkammer zeigt vierteljährlich wechselnde Attraktionen aus der Sammlung Nassauischer Altertümer (SNA) - eine der bedeutendsten kulturhistorischen Sammlungen der Region. Neben der Dauerausstellung bietet das sam regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen zum Entdecken an. Egal, ob Sie als Einzelbesucher, Gruppe oder Schulklasse kommen - das sam hat für jeden etwas zu bieten. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Angeboten aus dem museumspädagogischen Programm, die sowohl kleine als auch große Besucher durch die Ausstellung begleiten sollen.
Für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren, die das Museum eigenständig und spielerisch erkunden möchten, gibt es Rallyekarten. Mit dem Koffer und der Karte können sie auf eine spannende Entdeckungsreise durch das Museum gehen. Die Karte kostet 3,50 Euro und kann als Erinnerung mit nach Hause genommen werden. Wenn nicht alle Aufgaben an einem Tag erledigt werden können, ist es möglich, an einem anderen Tag zurückzukommen und weiterzuarbeiten. Für den Koffer wird eine Kaution von fünf Euro oder der Personalausweis benötigt.
Das Sam bietet eine faszinierende Führung für Jugendliche und Schüler an. Die Geschichten aus Wiesbaden erzählen von beeindruckenden Tieren und geheimnisvollen Fabelwesen wie dem Löwen, dem Phönix, dem Einhorn und Ekko. Frühere Gegenstände sind mit Abbildungen dieser Wesen verziert. Gemeinsam gehen sie auf Entdeckungsreise und lassen sich ihre Geschichte und Bedeutung erzählen. Dabei werden Sie kreativ und praktisch tätig! Die Führung richtet sich an Kinder ab drei Jahren bis zur dritten Klasse und dauert 45 Minuten. Der Preis beträgt 40 Euro. Zeichner, Baumeister und Vermesser – willkommen am Werkplatz Sam! Also, krempeln Sie die Ärmel hoch und los geht's! Mit Malvorlagen, Zollstöcken und vielen weiteren spannenden Aktivitäten.
Auch Erwachsene werden im Sam voll auf ihre Kosten kommen! Der Tempel, die Kirche und der Weihestein öffnen die Tore zur faszinierenden Welt der Heiligen, Mythen und Religionen. Tauchen Sie ein in die reiche religiöse Vielfalt von Wiesbaden, angefangen von der Frühgeschichte bis zur jüngsten Vergangenheit. Erleben Sie die historischen Zeugnisse hautnah, wie zum Beispiel das eindrucksvolle Portal der ehemaligen Pfarrkirche Wiesbadens, und gewinnen Sie Einblicke in die vielfältigen Ausdrucksformen von "Macht" in der Stadt – sei es durch königliche Insignien, Gesetzgebung oder Bürgerbeteiligung. Eine Gruppenführung dauert eine Stunde und kostet 80 Euro.
Museum Reinhard Ernst
Im Jahr 2024 wird das Museum Reinhard Ernst in der Wilhelmstraße eröffnet. Auf einer Fläche von über 2.000 Quadratmetern präsentiert es mehr als 860 Gemälde und Skulpturen aus dem Bereich der abstrakten Kunst. Die Sammlung konzentriert sich auf deutsche und europäische Nachkriegskunst, japanische Kunst sowie amerikanischen Expressionismus.
Das Museum Reinhard Ernst präsentiert Kunstwerke aus der umfangreichen Kunstsammlung des Unternehmers Reinhard Ernst. Seit den siebziger Jahren, als er seine Unternehmen gründete, sammelt der Unternehmer leidenschaftlich abstrakte Kunst. Während seiner Geschäftsreisen in Europa, Asien und den USA wuchs sein Interesse an Gemälden und Skulpturen stetig.
Reinhard Ernst konnte für die Gestaltung des Museums einen der international renommiertesten Architekten gewinnen: Fumihiko Maki. Der gebürtige Japaner, der 1928 geboren wurde, hat bereits zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten, darunter auch den Pritzker-Preis, die weltweit höchste Anerkennung für Architekten. Fumihiko Maki hat eine Vielzahl von Museen und Kulturbauten entworfen und auch mit seinen Wohn- und Bürogebäuden Maßstäbe gesetzt. Beispiele hierfür sind das Spiral Building in Tokio und das 4 World Trade Center am Ground Zero in New York.
Das Museum Reinhard Ernst wird neben einem Museumsshop auch ein Bistro mit Außenterrasse zur Wilhelmstraße bieten. Geplant sind abwechslungsreiche Ausstellungen, öffentliche Veranstaltungen und kunstpädagogische Angebote für Kinder.
In der Wiesbadener Innenstadt fügt sich das neue Museum harmonisch in die fußläufige Kulturachse ein, die vom Murnau-Filmtheater über den Schlachthof und das RheinMain CongressCenter bis zum Hessischen Staatstheater reicht. Diese Achse wird ergänzt durch das Landesmuseum, den Nassauischen Kunstverein und das Literaturhaus Villa Clementine.
Aktives Museum Spiegelgasse
Das "Aktive Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden" stellt mehr dar als ein typisches Museum. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden etwa 1.500 jüdische Wiesbadenerinnen und Wiesbadener verfolgt und ermordet. Das AMS beschäftigt sich mit Fragen wie: Wer waren diese Menschen? Wie war ihr Leben? Was ist mit ihnen geschehen? Auch das jüdische Leben in Wiesbaden vor und nach der Shoah sowie die beschränkten und erkämpften Freiheiten werden thematisiert. Das AMS trägt dazu bei, das Bewusstsein für die deutsch-jüdische Geschichte zu schärfen.
Was bedeutet der Name "Aktives Museum Spiegelgasse"? Die Spiegelgasse ist eine Straße in der Wiesbadener Innenstadt, die eine lange jüdische Tradition hat. Der Begriff "Museum" verkörpert alles, was ein modernes Museum ausmacht: Zusammentragen, Ergründen, Belegen, Aufgliedern, Aufklären und Veröffentlichen – alles mit einem Ziel: das Interesse der Menschen an der deutsch-jüdischen Geschichte Wiesbadens zu wecken.
Der Schlüsselbegriff "Aktiv" schließlich steht darüber hinaus für die fortgesetzte Bereitschaft zur Einmischung in gesellschaftliche Debatten, für die sorgsame Rekonstruktion fast vergessener jüdischer Lebensgeschichten und für die aktive Vermittlung der Einsicht, dass man Jüdinnen und Juden niemals reduzieren darf auf die ihnen vom NS-Regime aufgezwungene Opferrolle. Es gab einen großen Reichtum jüdischen Lebens vor der Shoah, und es gibt ihn auch heute.
Zu den wesentlichen Aktivitäten des AMS gehören wechselnde Ausstellungen in der Spiegelgasse 11 (Nähe Kochbrunnen), die langjährigen Projekte "Erinnerungsblätter" und "Stolpersteine" sowie der Aufbau und die Pflege einer umfangreichen, öffentlich zugänglichen Fachbibliothek mit zurzeit etwa 5.500 Bänden. Hinzu kommen Events wie Führungen, Lesungen, Theateraufführungen, Diskussionsveranstaltungen und andere mehr.
Als gemeinnütziger Verein bietet das AMS verschiedene Möglichkeiten, sich zu engagieren. Zum einen ist jede und jeder Interessierte herzlich eingeladen, ehrenamtlich mitzuarbeiten. Zum anderen benötigt das AMS immer auch finanzielle Unterstützung, etwa in Form von Spenden oder über Fördermitgliedschaften.
Frauen Museum Wiesbaden
Das "frauen museum wiesbaden" präsentiert regelmäßig Wechselausstellungen, die sich mit der Geschichte und Kultur der Frauen in der Gesellschaft befassen. Es befindet sich in der Wörthstraße 5 in Wiesbaden. Gegründet im Jahr 1984, hat das Museum inzwischen auch internationalen Ruf erlangt.
Etwa ein Drittel der Besucher stammt aus den europäischen Nachbarländern, Skandinavien und den USA. Das Museum bietet zu allen Ausstellungen ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Schulung, Rede und Kurse.
Karlsbader Museum
In Wiesbaden wurde das Karlsbader Heimatmuseum und Archiv für ehemalige Einwohner von Karlsbad in ganz Deutschland sowie für interessierte Besucher eingerichtet. Das Museum umfasst das Stadt- und Landkreisgebiet von Karlsbad sowie das angrenzende Egerland und bietet den Besuchern neben einer Bibliothek und einem Bildarchiv eine Vielzahl von Ausstellungsstücken wie Karlsbader Porzellan und Glas, Trachten, Sprudelsteinarbeiten, Trinkbecher und Schmuck. Besonders hervorzuheben sind die Dokumentationen über berühmte Karlsbader Kurgäste, darunter Persönlichkeiten wie Goethe und Stresemann, sowie Karlsbader Musiker.
Schloss Freudenberg
Das Schloss Freudenberg beherbergt seit 1994 das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens und ist das Zuhause des pädagogischen Zentrums "Gesellschaft Natur & Kunst e.V.". Das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens dient in erster Linie als Ort, um die Sinne voll entfalten zu können. Die Aktivitäten basieren auf dem Motto ihres geistigen Vaters Hugo Kükelhaus (1900 bis 1984). Die Philosophie im Schloss Freudenberg besagt: Erfahrung hat mit Bewegung zu tun. Hier liegt die Herausforderung. Seit Jahrhunderten sind wir darin geübt, das Erleben durch das Wissen zu ersetzen. Und so leben wir in einer Welt des Ersatzes, in der nichts Anderes ersetzt wird als das Leben selbst - die Erfahrung.
Im Schloss und in der Umgebung finden regelmäßig Kulturveranstaltungen statt. Es gibt Theateraufführungen, Musikveranstaltungen, Festivals und Performances. Für aktuelle Informationen schauen Sie einfach auf der Website des Schlosses vorbei.
Die Anlage hat ein absolutes Highlight: eine Dauerausstellung namens "Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens". An über 100 Stationen kann man spielerisch Naturphänomene wie Gleichgewicht, Schwerkraft, Licht und Finsternis, Klang und Resonanz entdecken. Zwei der absoluten Höhepunkte sind die Dunkel-Bar und der Dunkelgang – Erlebnisse, die Sie garantiert nicht so schnell vergessen werden.
Die Café-Terrasse an der Südseite des Schlosses bietet einen malerischen Blick auf den Park, den Wald, den Kletterberg und die Partnerschaukel. Die Dunkel-Bar und das Restaurant Nacht-Mahl entführen die Geschmackssinne auf eine Reise. Hier wird in völliger Finsternis gespeist und getrunken - wenn das Auge ruht, offenbart sich uns die Welt durch den Geschmackssinn. Die Betreuung in der Welt der Dunkelheit wird von sehbehinderten und sehenden Barkeepern gewährleistet. Die Dunkel-Bar ist Bestandteil des Erfahrungsfeldes und steht den Gästen während der regulären Öffnungszeiten zur Verfügung.
Römisches Freilichtmuseum
Das älteste Bauwerk in Wiesbaden aus der Römerzeit befindet sich neben dem Römertor und ist vermutlich Teil einer römischen Befestigung, die zwischen 364 und 375 errichtet wurde. Das Römertor wurde im Jahr 1902 zusammen mit einer überdachten Holzbrücke als Teil der Heidenmauer erbaut.
Im Römischen Freilichtmuseum neben dem Römertor, das auf Initiative des Kur- und Verkehrsvereins e.V. entstanden ist, sind Kopien von Steintafeln aus der Römerzeit ausgestellt, die in Wiesbaden gefunden wurden.
Stadtteilmuseen
In beinahe der Hälfte aller Stadtteile von Wiesbaden befinden sich Heimatmuseen, die eine intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Geschichte des jeweiligen Ortes ermöglichen. Das Angebot an archivarischem Material in Bild und Wort wird häufig durch Sonderausstellungen und Vortragsveranstaltungen ergänzt. Das Heimatmuseum Dotzheim verfügt über einen Audioguide.
In Wiesbaden gibt es 13 Stadtteilmuseen, die sich in Biebrich, Bierstadt, Delkenheim, Dotzheim, Erbenheim, Kastel, Kloppenheim, Kostheim, Medenbach, Naurod, Nordenstadt, Schierstein und Sonnenberg befinden.
Gutenberg Museum
Wenn Sie ein wenig außerhalb Wiesbadens nach einem Museum schauen, eignet sich hier eventuell ein Ausflug ins Mainzer Gutenberg Museum! Das Gutenberg-Museum in Mainz zählt zu den ältesten Museen für Druck und Schrift weltweit. Es beherbergt zwei Exemplare der Gutenberg-Bibel, dem ältesten mit beweglichen Lettern gedruckten Buch, und bietet zudem eine Wechselausstellung zur Typografie und Buchgestaltung. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des Buchdrucks und entdecken Sie die Meisterwerke vergangener Jahrhunderte.
Das Museum befindet sich direkt gegenüber dem Dom in der Altstadt von Mainz. Seit dem 1. April 2022 hat Ulf Sölter die Position des Direktors inne. Im Juni 2020 wurde nach zweijährigen Beratungen einer von der Stadt berufenen Kommission empfohlen, das renovierungsbedürftige Museum abzureißen und an gleicher Stelle durch einen Neubau zu ersetzen. Hierbei soll die Trägerschaft des Museums von der Stadt Mainz auf eine Stiftung übertragen werden.
Im Jahr 1900 gründeten Bürger der Stadt das Museum anlässlich des 500. Geburtstags von Johannes Gutenberg. Ihr Ziel war es, seine Erfindungen und Kunstwerke einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Außerdem sollten Schrift- und Druckstücke aus verschiedenen Kulturen präsentiert werden. Das Museum wurde schließlich am 23. Juni 1901 eröffnet.
Die Sammlung des Museums besteht aus Büchern und Maschinen, die von Verlegern, Herstellern von Druckpressen und Druckereien gespendet wurden. In seinen Anfangsjahren war das Museum Teil der Stadtbibliothek Mainz, daher wurden bedeutende Stücke der Bibliothek im Museum ausgestellt. Besucher konnten so einen umfassenden Überblick über 500 Jahre Buchdruck erhalten. Im Laufe der Zeit hat das Museum Exponate in den Bereichen Drucktechnik, Typografie, Kunstdruck, Papier und Geschichte der Schrift in verschiedenen Kulturen gesammelt.
Ursprünglich befand sich das Museum in zwei Räumen des Kurfürstlichen Schlosses Mainz, das auch die Stadtbibliothek beherbergte. Im Jahr 1912 erfolgte der Umzug des Museums in das neue Bibliotheksgebäude an der Rheinallee. 1925 wurde über eine räumliche Trennung des Museums und der Stadtbibliothek nachgedacht.
Fazit
Wer sich kulturell in Wiesbaden bereichern möchte und auf Museums-Tour gehen mag, der wird hier fündig! Sowohl in Wiesbaden und seinen Vororten als auch um die Stadt herum gibt es die verschiedensten Arten von Museen. Da ist für jeden etwas dabei!